Ein besonderes Beispiel ist Louisville, Kentucky, in den USA. Dort wohnen noch heute zahlreiche Nachfahren von Menschen, die seit dem 19. Jahrhundert aus Einsiedeln ausgewandert sind. Susann Bosshard-Kälin hat ihnen das Buch «Einsiedeln anderswo – Präsenz eines Innerschwezer Dorfes in der amerikanischen Stadt Louisville, Kentucky» gewidmet.
Viele verliessen die Schweiz, weil sie arm waren, oder weil sie sich vor einem Wiederaufflammen des Krieges (Sonderbundskrieg 1847) fürchteten. Später bildete sich so eine ganze Gemeinschaft in Louisville. Erfolgreich waren sie vor allem dank der Landwirtschaft, insbesondere der Milchwirtschaft, die vom amerikanischen Staat gefördert wurde. Es gibt sogar eine Legende, dass ein Einsiedler in Kentucky den Cheeseburger erfunden haben.
Heute seien die Erinnerungen an Einsiedeln nur noch bruchstückhaft vorhanden und das Bild der Schweiz oft ein bisschen verklärt, sagt Susann Bosshard-Kälin gegenüber RaBe. Für sie sei es wichtig gewesen, diese Geschichte noch festzuhalten, bevor sie ganz verloren sei.